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Blogüberschrift cool. Claudia & die Sprachmodelle oder so was
Zwischen Faszination und Frustration: Mein Alltag mit KI – und was das für Unternehmen bedeutet
KI ist faszinierend. Keine Frage. Wer zum ersten Mal mit ChatGPT, Copilot oder Gemini arbeitet, spürt sofort den Wow-Effekt: schnelle Antworten, kluge Formulierungen, manchmal verblüffend menschlich. Für viele wirkt das wie Magie – und die Versprechen im Netz tun ihr Übriges: „Mit ein paar Prompts zur Produktivitätsexplosion“, „Nie wieder Recherche!“, „Erspar dir das Denken!“
Aber: Die Realität sieht anders aus. Zumindest dann, wenn man es ernst meint.
Ich arbeite täglich mit KI – oft mehrere Stunden. Ich teste, vergleiche, baue Workflows, kombiniere Tools. Und ich kann sagen: Ja, es ist beeindruckend, was heute möglich ist. Aber es ist auch anstrengend. Es braucht Struktur, Nachdenken, Systemverständnis – und manchmal Geduld wie mit einem bockigen Teenager.
Was funktioniert – und wo endet der Baukasten?
Ich zeige in meinen Workshops ganz bewusst auch einfache KI-Einsätze: Recherchen mit ChatGPT, Textbausteine für Mails, schnelle Strukturvorschläge. Dinge, die viele interessieren – gerade im Mittelstand. Sie funktionieren. Aber sie stoßen auch schnell an Grenzen: Kontext fehlt, Verlauf wird vergessen, Halluzinationen schleichen sich ein.
Dann wird es komplexer. Ich habe mir z. B. einen eigenen agentischen Workflow zusammengestöpselt – ein Baukasten aus APIs, Logik und Automatisierung. Mit technischem Hintergrund machbar, aber schon hier zeigt sich: Wer ernsthaft produktiv arbeiten will, muss tiefer einsteigen.
Der Preis der Effizienz: Zeit, Nerven, Konzentration
Was in der Werbung klingt wie ein Selbstläufer, ist in Wirklichkeit geistige Hochleistungsarbeit. Tools verändern sich wöchentlich. Ich muss laufend analysieren: Was hat sich geändert? Was bedeutet das für meinen Workflow? Was kann weg, was muss ersetzt werden?
Das kostet Zeit. Nicht nur für mich – sondern auch für jeden Mitarbeitenden, der KI sinnvoll nutzen will. Wir reden hier nicht von Klick-Klick-zack, sondern von: Denken, Strukturieren, Bewerten. Zwei Stunden konzentrierte KI-Nutzung können so fordernd sein wie ein ganzer Arbeitstag.
Was Unternehmen daraus lernen können
KI ist kein Selbstzweck. Sie ist ein Werkzeug – mit Potenzial, aber auch mit Tücken. Und sie entfaltet ihren Wert nur dann, wenn der Return den Invest übersteigt.
Dafür braucht es Klarheit:
Was wollen wir eigentlich erreichen?
Haben wir die Voraussetzungen (Daten, Prozesse, Köpfe)?
Wollen wir Zeit, Geld oder Qualität verbessern – oder alles auf einmal?
Wie stellen wir sicher, dass Mitarbeitende befähigt statt überfordert werden?
Und ganz wichtig: Was passiert, wenn wir nichts tun? Auch das kann eine legitime Antwort sein – jedenfalls besser als hektische Tool-Tests ohne Substanz.
Fazit: KI ja – aber nicht kopflos
Ich begleite Unternehmen genau an diesem Punkt. Mit Substanz. Mit fast 30 Jahren Erfahrung in der KI, aus Forschung, Lehre und Industrie. Und mit dem Anspruch, nicht einfach dem Hype zu folgen – sondern tragfähige Entscheidungen zu ermöglichen.
Denn KI ist keine Pflicht. Aber sie kann eine Chance sein. Wenn man weiß, wie.
Und dann? Passiert... nichts.
Mit der KI ist das ja auch immer so eine Sache.
Man tippt also etwas ein, klickt auf „Senden“ – und dann:
„Du scheinst gerade offline zu sein.“
Oder: „Ups, da hat etwas nicht geklappt.“
Wartezeiten? Sollte man einkalkulieren.
Wohlgemerkt: Ich zahle für diese Modelle. Ich bin nicht im Gratis-Modus unterwegs.
Und trotzdem fühlt es sich manchmal an, als hätte ich mein Kind mit einem Einkaufszettel losgeschickt – und es ist stattdessen am Kiosk gelandet.
Zurück kommt es nicht mit Brot oder Milch, sondern mit einer Handvoll Pokémon-Päckchen und der stolz verkündeten Information, dass es genau ausgerechnet habe, wie viele davon ins Budget passen.
Und da steht man dann:
Einerseits beeindruckt vom mathematischen Geschick und der Fantasie.
Andererseits erschöpft vom Gedanken: „Könntest du bitte einfach einmal tun, was ich gesagt habe?“